1. Juni 2021

Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung – Spagat zwischen Alltags- und Spitzenmedizin

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Foto: Zöliakie
©iStock, stefanamer

Ob Gedeihstörung oder Lebererkrankung bei Übergewicht, ob funktionelle Bauchschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder chronisch-entzündliche Darmerkrankung – das Spektrum an Magendarm- und Lebererkrankungen oder Ernährungsproblemen ist auch bei Kindern und Jugendlichen kaum überschaubar. Und so wird beim 6. Weltkongress für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (WCPGHAN) vom 2. bis 5. Juni online aus dem Austria Center Vienna der Bogen von der Alltags- bis zur Spitzenmedizin gespannt.

„Die Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung ist ein sehr breites Fachgebiet der Kinder- und Jugendheilkunde. Wir müssen Situationen des alltäglichen Lebens der Kinder, wie ihr richtiges Gedeihen, im Blickpunkt haben, aber eben auch die Komplexität so genannter „high end medicine“. Eine konsequente Verankerung in unseren Fachgesellschaften, die uns miteinander vernetzen und damit langjährige Kooperationen ermöglichen, ist Basis steter Verbesserung in Diagnostik und Therapie – eben weltweit, wie jetzt beim WCPGHAN 2021, mit hunderten Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden. Wir freuen uns natürlich sehr, diesen Kongress nach mehr als 50-jährigem Bestehen der europäischen Fachgesellschaft nun in Wien ausrichten zu können – und als Weltkongress damit überhaupt erst zum 2. Mal in Europa“, so a.o. Univ.-Prof. Dr. Almuthe Christina Hauer, WCPGHAN 2021-Kongresspräsidentin und Leiterin der AG Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.

Zöliakie – „Volksleiden“, von dem 9 von 10 Betroffene nichts wissen

Zöliakie ist eine Systemerkrankung mit Beeinträchtigung im Immunsystem. Durch eine Glutenunverträglichkeit kommt es zu einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Etwa 1% der Bevölkerung leidet an Zöliakie, 9 von 10 Betroffenen sind sich ihrer Krankheit jedoch nicht bewusst. „Das Problem ist, dass die Symptome der Zöliakie so unterschiedlich sein können, dass man die Zöliakie auch als „Chamäleon“ bezeichnet,“ erklärt Hauer. Wird Zöliakie nicht erkannt und behandelt, sind chronische Magendarmprobleme, Mangelernährung und Wachstumsverzögerung mögliche Folgen – auch Eisenmangel kann ein frühes Zeichen sein. Bis zu 18 Prozent der Verwandten ersten Grades von Zöliakie-Patienten leiden – oft unbewusst – an Zöliakie. Kombinationen immer präziserer Labortests vereinfachen nun die Diagnose, und die Entnahme kleiner Schleimhautproben aus dem Zwölffingerdarm über eine Magenspiegelung ist nicht mehr immer zwingend nötig: In ärmeren Ländern lassen sich so z.B. auch Kosten reduzieren (wenn die erwähnten Testkombinationen keine eindeutigen Ergebnisse liefern, setzt man natürlich weiter auf bisher etablierte Diagnoseschritte).

Mutter-Kind-Pass-Untersuchung als „Spürhund“ für Erkrankungen

Altersentsprechende Ernährung ist generell für die gesunde Entwicklung eines Kindes unabdingbar. Daher wird von Anfang an auch über Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen das richtige „Gedeihen“ eines Kindes überwacht. Gedeihstörungen, also eine Verzögerung der Gewichtzunahme und sodann des Längenwachstums, sind oft „Begleitsymptom“ anderer, oft komplexer Grunderkrankungen. Laut jüngeren Daten wurde bei bis zu 40% aller hospitalisierten Kinder in Westeuropa eine „Gedeihstörung“ zumindest als Nebendiagnose erfasst und kann daher auch ein Hinweis auf eine gastrointestinale oder hepatische Erkrankung sein (d.h. eine Erkrankung, die den Magen-Darmtrakt, Leber und Gallenwege oder die Bauchspeicheldrüse betrifft). „Die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sind daher weltweit eines der wichtigsten Diagnoseinstrumente – und wesentlich in der Alltagsmedizin,“ so Hauer.

„Last but not least“: Aktuelles zu Covid-19

Auch während WCPGHAN 2021 steht die Covid-Pandemie im Fokus vielgestaltiger Diskussion – und ist Thema eines besonderen „Highlights“, der traditionellen „State-of-the-Art-Lecture“, diesmal von Univ.-Prof. Dr. Josef Penninger, u. a. zu Ansätzen medikamentöser Therapie.

Über die IAKW-AG

Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen sowie rund 26.000 m2 Ausstellungsfläche Österreichs größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im internationalen Kongresswesen. www.acv.at

Kontakt

Claudia Reis

Stv. Pressesprecherin

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